Wenn eine Familie mit Kindern ein Haus in der Schweiz besitzen möchte

Wenn man eine Familie mit Kindern hat, möchte man wahrscheinlich ein Haus besitzen. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung war und ist ein Symbol für die Gründung der Familie. Zudem bietet der Hauskauf eine gute Investitionsmöglichkeit und kann zur finanziellen Absicherung der Kinder genutzt werden. Die ständigen Preiserhöhungen auf dem schweizerischen Immobilienmarkt stellen jedoch Familien vor Herausforderungen. So zahlen viele Familien in der Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die höchsten Mieten. Wir haben uns entschlossen die Experten darüber zu fragen, wie junge Familien mit Kindern in der Schweiz Häuser kaufen und optimal verkaufen können. Frau Bader ist Immobilienexperte bei der Immobilien Börse AG. Sie unterstützt die Kunden in Sachen Finanzierung und ist verantwortlich für die Bewertung der Liegenschaften. Sie kennt sich bestens mit den Problemen der Familien aus.

ein Haus in der Schweiz

FF: Was ist los auf dem Immobilienmarkt für Familien mit Kindern in der Schweiz? Was sind die Trends für den Kauf oder Verkauf von Familienhäusern?

FB: Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen (z.B. 5-Zimmer-Parterrewhg.) ist immer noch hoch,da die Preise gegenüber Einfamilienhäuserdeutlich günstiger sind; obwohl käuferseitig in Bezug auf Lage oder Preis häufig die Erwartungen nicht erfüllt werden. Ein Überangebot besteht aktuell vor allem in der Südschweiz und am Genfersee. Die rege Nachfrage nach Eigentumswohnungen auf der einen Seite, sowie der Rückgang der Bautätigkeit auf der anderen Seite, lässt einen Preisanstieg von 0.5% erwarten.

Einfamilienhäuser – also das Segment für Familien schlechthin – bleibt begehrt und aufgrund des knapper werdenden Baulandes werden nur wenige gebaut. Die Preise dürften im laufenden Jahr um ca. 0.8% steigen.

FF:  Wie kann eine junge Familie sich leisten, Immobilien zum Marktwert in der Schweiz zu kaufen? Was wäre die Anzahlung, der Darlehenszinssatz usw.?

FB: Wichtig ist, den Verkaufspreis immer auch verifizieren zu lassen (durch einen Immobiliendienstleister, eine Bank, etc.).

Die Finanzierungsregeln in Kürze:

20% Eigenkapital (davon mind. die Hälfte aus „harten“ Eigenmitteln, d.h. Erspartes, 3a-Guthaben, Schenkung/Erbvorbezug. Bei Neubauten auch Eigenleistungen, welche nachvollziehbar und zeitlich durchführbar sind. Die andere Hälfte kann aus der Pensionskasse bezogen werden, dabei gilt, dass dafür mind. CHF 20‘000.- in der PK verfügbar sein müssen).

80% wird in der Regel durch die Bank finanziert, wenn die Tragbarkeit stimmt. D.h. die Kosten (Hypothekarzins kalkulatorisch mit 5%, Amortisation und Nebenkosten) dürfen nicht höher als max. 34% des Bruttoeinkommens ausmachen. Die effektiven Hypothekarzinssätze sind nach wie vor sehr attraktiv.

FF: Eine klassische Situation: Eine Familie mit einem Kind kauft eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern, und dann, nur in wenigen Jahren, bekommen sie ein oder zwei weitere Kinder und die Wohnung ist plötzlich zu klein. Was ist zu tun?

FB: Zuerst ist mit der finanzierenden Bank abzuklären, ob eine Vorfälligkeitsentschädigung beim Verkauf der bestehenden Wohnung anfällt und ob diese auf das neue Objekt übertragen werden kann. In der Regel muss die bestehende Wohnung verkauft sein resp. mind. ein Reservations- resp. Vorvertrag abgeschlossen sein, da meist das nötige Eigenkapital im alten Objekt gebunden ist. Anschliessend kann mit der entsprechend verhandelten, erhaltenen Anzahlung das neue Objekt reserviert werden. Aber Achtung: Immer zuerst die Machbarkeit der neuen Finanzierung bei der Bank prüfen und schriftlich bestätigen lassen!

FF: Junge Familien erben manchmal Eigentum von ihren Verwandten, aber oftmals erfüllt die Immobilie nicht die Bedürfnisse der Familien. Wie verkauft man Immobilien zum fairen Marktwert? Wie kann man sicherstellen, dass der Verkaufspreis optimiert wird und ausreicht, um zu reinvestieren und ein Traumhaus zu kaufen?

FB: Ich empfehle unbedingt eine fundierte Liegenschaftsanalyse. Mit dieser kostenlosen Liegenschaftsanalyse inkl. Marktwertschätzung erhalten Sie einen realistischen Marktwert. Auch beim tatsächlichen Verkauf der Immobilie lohnt es sich auf einen Immobilienprofi zu setzen. Ein Immobiliendienstleister wie zum Beispiel die Immobilien Börse AG unterstützt Sie bei der optimalen Vermarktung bis hin zum Kaufvertrag. Parallel dazu sollten Sie direkt bei der Bank oder zum Beispiel über die Immobilien Börse AG die maximal mögliche Finanzierung aufgrund des erzielbaren Verkaufserlöses, den weiteren vorhandenen Eigenmitteln und des Bruttoeinkommens, berechnen resp. prüfen lassen.

FF: Wie kann eine junge Familie beim Immobilienkauf Geld sparen? Zum Beispiel auf Hypothekarzins Steuerabzug und so weiter?

FB: Die Hypothekarzinsen sind grundsätzlich bei den Steuern abziehbar; jedoch ist auch immer der Eigenmietwert zu berücksichtigen. Bei älteren Liegenschaften, bei denen Renovationen vorgesehen oder geplant sind, diese unbedingt gestaffelt über mehrere Jahre verteilen.

Viele Banken bieten „Familienhypotheken“ an, bei welchen z.B. pro Kind eine Zinsreduktion gewährt wird.

FF: Vielen Dank Frau Bader für das Interview. Wir hoffen, dass es junge Familien ermutigt, den Verkauf oder den Kauf von Immobilien in der Schweiz zu betrachten und sich selbst ein Traumhaus zu kaufen.

*Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Immobilien Börse AG. Bilder © Family First.

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